Background Image
Previous Page  3 / 52 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 3 / 52 Next Page
Page Background

3

PORTAL

39

„Mia san mia“ sagt der Bayer gerne kurz, bündig und vor

allem selbstbewusst. Grob und etwas ausführlicher übersetzt

bedeutet es: „Wir sind, wie wir sind. Das ist gut so. Und

wer damit ein Problem hat, der kann uns gerne den Buckel

runterrutschen.“ Fußballfans kennen das vom FC Bayern

München. Die kickenden Bayern kann man nur lieben oder

… nun ja … eben nicht. Gleichgültig lassen sie jedenfalls

keinen. Das Pikante daran: Der angeblich urbayerische

Spruch ist bestenfalls entlehnt. Wie die Redaktion des

„Bayerischen Wörterbuches“ ermittelte, stammt das „mia

san mia“ tatsächlich aus dem österreichischen Nachbarland

– ausgerechnet! Die Infanteristen des k.u.k. Regiments

„Hoch- und Deutschmeister Nr.4“ in Wien sangen schon

1891 in ihrem Soldatenlied: „Mir san mir – von Numero vier –

alleweil stier (was bedeutet: ohne Geld)“. Ohne Geld zu sein

kann man weder den Fußball-Bayern nachsagen noch dem

Bundesland Bayern. Doch wie schon das erfolgreich okku-

pierte Zitat beweist, leben die südlichsten Deutschen sehr

gut mit der Methode, international entlehnte Fachkompetenz

auf weltoffene Art mit regionaler Tradition und bayerischem

Selbstbewusstsein zu verschmelzen. Dieses Rezept funkti-

oniert hervorragend bei den Fußballern, die ihr Team zwar

mit Kickern aus aller Welt bestücken – die errungenen

Christoph Hörmann

Thomas J. Hörmann

Martin J. Hörmann

Persönlich haftende Gesellschafter

EDITORIAL

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

Pokale aber gemeinsam in Lederhosen feiern. Und in dieser

Ausgabe von Portal präsentieren wir nun auch architektoni-

sche Beweise für den Erfolg der Methode. Denn wir zeigen

die neue Hauptverwaltung des ehemals preußischen und

nun quasi urbayerisch gewordenen Weltkonzerns Siemens.

Auch der Software-Gigant Microsoft wählte nicht ohne

Grund die Bayern-Metropole für seine deutsche Zentrale

aus. Und wer München im Flugzeug erreicht, der wird neuer-

dings in einem hochmodernen Satellitenterminal empfangen.

Doch die Internationalität Münchens und Bayerns endet

eben nicht – und das ist der Unterschied zu vielen anderen

Städten – in globalisiertem Einerlei. In Bayern gibt es ihn

noch, den Genius loci, den Geist des Ortes. Wer auf der

Suche nach ihm ist, der trifft Urbayern, erfolgreich integrierte

„Zugezogene“ und Bayern-Touristen fast zwangsläufig im

Wirtshaus „Donisl“. Dieser neu aufgebauten gastronomi-

schen Institution gaben bayerische Architekten eine Form,

die lokale Traditionen selbstbewusst bewahrt und zukunfts-

fähig ausdeutet. Ein architektonisches „mia san mia“ in aller-

bestem Sinne. Besuchen Sie uns doch auch auf der Messe

BAU in München. Wir heißen Sie herzlich willkommen auf

dem Hörmann Stand 302 in der Halle B3 sowie auf dem

Schörghuber Stand 311 in der Halle B4.