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Lars Rössing ist Geschäftsführer von tr.architekten. Die
Kindertagesstätte in Leverkusen ist nicht sein erstes
Gebäude aus der Kategorie „Bildungsbauten“. Routiniert
erklärt Rössing den Umgang mit Kindergarten-Türen.
Welche besonderen Anforderungen werden an Türen für
Kindergärten gestellt?
Da Kinder den Umgang mit Türen oft noch nicht richtig
einschätzen können, steht vor allem ihre Sicherheit im
Mittelpunkt unseres Bestrebens. Vor allem ihre Neugier
lässt sie überall die Finger reinstecken – auch rund um
die Türen gibt es viel für die Kleinen zu entdecken. Ein
unachtsamer Moment, und die Finger sind schon einge-
klemmt. Damit dies nicht geschieht, gibt es von Seiten
der Hersteller mehrere Lösungsmöglichkeiten. Bei der
Kindertagesstätte in Leverkusen sind die Türen mit einem
Fingerschutzrollo versehen. Zumindest an der Bandkante
können sich die Kinder dadurch nicht mehr die Finger
klemmen. Weitere Anforderungen sind natürlich Brand-,
Rauch- und Schallschutz.
Wie werden Sie diesen Anforderungen in der Planung
gerecht?
Die eben genannte Ausstattung steht oft in einem kon-
trären Verhältnis zu funktionalen und gestalterischen
Aspekten: Entsprechende Türen kommen auf ein relativ
hohes Gewicht. Dadurch sind sie zum einen von den
Kindern schwerer zu bedienen, und zum anderen ist die
Kraft größer, mit der sie ins Schloss fallen. Entsprechend
schwerwiegender wäre die Verletzung des Kindes,
wenn es sich zum Beispiel an der Schlosskante die
Finger klemmt. Denn hier kann kein funktionaler Schutz
gewährleistet werden. Richtig glücklich sind wir mit
den Fingerschutzrollos an der Bandseite übrigens nicht.
Gestalterisch entspricht diese Lösung nicht unseren
Vorstellungen – aber wir verstehen natürlich, dass es der
momentan bestmögliche Schutz ist, den der Markt hergibt.
Hier würden wir uns jedoch eine noch intelligentere und
schönere Lösung wünschen.
Welche Fragen haben Sie diesbezüglich an die
Architektenberater der Hersteller?
Über gestalterische Lösungen sprechen wir auch mit den
Architektenberatern der Hersteller. Ihnen ist bewusst,
dass wir Architekten uns eine Weiterentwicklung bei den
Sicherheitsfunktionen wünschen, und ich bin guter Dinge,
dass es in absehbarer Zeit entsprechende Lösungen
geben wird. Abgesehen davon lassen wir uns generell auf
den neuesten Stand bringen – sowohl, was technische
Entwicklungen als auch Zulassungen und Vorschriften
angeht.
Welche Rolle spielen Farben und Oberflächenmaterialien
bei Türen in Kindergärten?
Wir wollen gerade in Kindertagesstätten recht zurück-
haltende Räume schaffen. Leben und Farbe bringen die
Nutzer ein. Unsere Architektur soll „nur“ der Rahmen dafür
sein. Farbe – zum Beispiel – an Türen zur Orientierung set-
zen wir nicht ein.
Lars Rössing über
Kindergarten-Türen
Die Tür bleibt zurückhaltend neutral. Für Farbe sorgen die Nutzer.
KINDERHORT: KINDERTAGESSTÄTTE DER BAYER AG IN LEVERKUSEN