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PORTAL
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in dieser Ausgabe der PORTAL zeigen wir Ihnen wieder vier
herausragende Beispiele einer einzigen Bauaufgabe. Doch
diesmal könnten sie unterschiedlicher kaum sein. Denn das
architektonische Ziel, der Kultur einen geeigneten baulichen
Rahmen zu geben, kann im 21. Jahrhundert auf ganz verschie-
dene Weise interpretiert und erreicht werden, weil sich die
Definition von Kultur inzwischen in einem Maße verändert hat,
wie wir es uns vor 30 Jahren noch nicht vorstellen konnten.
Wir stellen in dieser Ausgabe vier sehr verschiedene, jedoch
durchweg beispielhafte Projekte vor. Vorneweg natürlich eine
Philharmonie, die mit ihrer spektakulären Architektur gewiss
bald zum Stolz der Hamburger Bürger wird. Zwar erreicht
das musikalische Angebot primär eher nicht die Mehrheit der
Bevölkerung, dennoch ist die gesamte aktuelle Saison bereits
ausverkauft.
Als klassisches Gegenbeispiel öffentlich geförderter Kultur
dokumentieren wir mit dem Klubhaus St. Pauli ein privates
Konzerthaus für Populärmusik, das sich mitten in Hamburgs
Amüsierviertel härtester Konkurrenz erwehren muss und
dessen Architekten dafür ganz eigene gestalterische Mittel
wählten.
Christoph Hörmann
Thomas J. Hörmann
Martin J. Hörmann
Persönlich haftende Gesellschafter
EDITORIAL
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
Unser drittes Projekt, das wir für Sie ausgesucht haben, ist ein
öffentliches Konzerthaus in Bochum, das sich dem Spektakel
konsequent verweigert, formal betont bescheiden bleibt und
dennoch (oder gerade deshalb) ein vorbildliches Beispiel
für Baukultur ist. Es will kein Wahrzeichen sein, nicht neue
Maßstäbe setzen oder zum Touristenmagnet werden. Es ist
einfach gute Architektur.
Und schließlich zeigen wir mit der Grimmwelt in Kassel ein
Museum, dessen Thematik kaum populärer sein könnte, dabei
aber ganz bewusst auf eine populäre Form verzichtet und
gerade deshalb dem Besucher noch mehr Bedeutungstiefe
bietet.
Doch hängen diese extrem unterschiedlichen Beispiele für
zeitgenössische Kulturbauten auch zusammen, oder sind sie
nur Ausdruck einer immer heterogener werdenden Welt?
Unser Autor Falk Jaeger meint: ja – und schreibt einleitend
über die immer schneller voranschreitende Entwicklung des
Kulturbegriffs und eine entsprechend veränderte Architektur.
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen dieser Ausgabe
von PORTAL.