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NEULICH IN ...
MUMBAI
Foto: Rohington Irani
Was ist das Besondere an Mumbai?
Mumbai ist eine pulsierende, multikulturelle Metropole.
Es ist eine unglaubliche Stadt – meistens geliebt, manch-
mal gehasst. Es ist eine Stadt der krassen Gegensätze,
der Ungerechtigkeiten und der extrem schweren
Lebensbedingungen. Als Schmelztiegel der Kulturen mit
einem kosmopolitischen, offenen und integrierenden Geist
genießt Mumbai in Indien eine einzigartige Stellung.
Wie alle Großstädte der Welt ist auch Mumbai nicht per-
fekt. Was könnte Ihrer Ansicht nach verbessert werden?
Angesichts der antiquierten Infrastruktur, der wuchernden
Slums, der überhöhten Grundstückspreise, der schlechten
Verwaltung und fehlender Erholungsmöglichkeiten hat die
Stadt noch einiges an Arbeit vor sich. Mumbai muss seine
Vorzüge nutzen. So könnten entlang der Küstenlinie der
Stadt Freizeitanlagen, Promenaden und öffentliche Plätze
entstehen. Es gibt Entwicklungsgesellschaften, die ver-
fallene Viertel sanieren würden. Dazu müssten aber die
Bauvorschriften gelockert werden, um mehr in die Höhe
bauen zu können. All das muss so umsichtig geschehen,
dass das kulturelle Erbe und der Charakter der Stadtviertel,
der sogenannten „Gaothan“, insbesondere der indo-saraze-
nischen Viertel und der Textilviertel, gewahrt bleiben.
Welches ist Ihr Lieblingsgebäude in Mumbai?
Das Kanchanjunga-Apartmenthaus des gefeierten indischen
Architekten Charles Correa. Ein brillantes, anspruchsvol-
les Wohngebäude, das sich wunderbar in die Umgebung
einfügt, sich dennoch ikonenhaft gibt und als Prototyp für
Wohnhochhäuser eine hohe Relevanz hat. (Bild rechts)
Was tun Sie, um dem lärmenden, hektischen Treiben in
Mumbai für ein Weilchen zu entfliehen?
Der 100 Quadratkilometer große Nationalpark mitten in der
Stadt ist der Geheimtipp Mumbais (Bild links). Am frühen
Morgen, wenn es kühl und dunkel ist, gehe ich oft dorthin.
Nirgendwo sonst als an diesem ursprünglichen Ort kann man
sich der Kakophonie der Stadt besser entziehen.
An welchem Ort halten Sie sich nach der Arbeit – abgese-
hen von Ihrem Zuhause – am liebsten auf?
Früher war das ein Maleratelier, in dem man aus allen
Fenstern bis zum Horizont ins Grüne blicken konnte.
Foto: Marco Zanferrari / Flickr CC BY-SA 2.0