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Alt und Neu bilden sowohl stilistisch wie auch farblich einen Kontrast zuein-

ander. Der Neubau nimmt sich in seiner Gestaltung sehr zurück, schafft aber

durch große Fensteröffnungen und Durchgänge Blick- und Wegebeziehungen

wie hier im nördlichen Hof am Domplatz. (vorherige Seite)

Der kleine Vorplatz am südlichen Eingang wird im Sommer durch

Außengastronomie belebt. (unten links)

Vom Vorplatz gelangen die Besucher zunächst in einen länglichen Patio und

erst anschließend ins Foyer. (unten rechts)

Normalerweise ist es der Domplatz, der gesäumt ist von

kleinen, historischen Häusern und der Stadt somit einen

pittoresken Ruf einbringt. In Münster ist es anders: Dort gibt

es zwar auch historische Straßenzüge, allen voran entlang

des Prinzipalmarktes. Doch der Domplatz ist vor allem umge-

ben von mehr oder minder ansehnlichen Nachkriegsbauten.

Eine Ausnahme stellt das 1906 im Stile der Neorenaissance

errichtete „Landesmuseum“ dar. Allerdings wurde auch

dieses Gebäude in den 1970er-Jahren erweitert. Doch die

Unterhaltskosten waren exorbitant, die Flächen nun nicht

mehr zeitgemäß nutzbar. 2005 setzte sich das Berliner Büro

Staab Architekten in einem Wettbewerb mit einem Entwurf

durch, der den Abriss dieses Gebäudeteils vorsah. An seiner

Stelle sollte ein Neubau die Erschließung des Museums von

Grund auf neu gestalten und die Ausstellungsfläche um rund

1800 auf etwa 7500 Quadratmeter erweitern. Städtebaulich

schließt der Neubau die durch den Abriss entstandene

Lücke an der südwestlichen Ecke des Domplatzes. Das heißt:

nicht ganz. Denn den Auftakt der nördlichen Erschließung

bildet hier ein länglicher, dreiseitig gefasster Platz. Von

dort aus gelangen die Besucher ins Foyer, von dem sich

das gesamte Gebäude – auch der Altbau – erreichen lässt.

Auch vom Süden aus lässt sich das Gebäude betreten. Ein

kleiner Vorplatz ergibt sich durch die Fluchten des gegen-

überliegenden Bibelmuseums und der Aegidiistraße. Über

einen Patio gelangen die Besucher wiederum ins Foyer.

Entlang dieser Reihung von Höfen befinden sich die öffent-

lich zugänglichen Räume wie Café, Buchladen, Bibliothek

und ein Veranstaltungsbereich. Die Ausstellungsräume

selbst sind größtenteils streng orthogonal geplant. Sie

sind zu einer inhaltlich chronologischen Abfolge verkettet,

die den Bestandsbau mit einschließt. Durch ihre unter-

schiedlichen Proportionen entstehen beim Durchlaufen

der Ausstellung abwechslungsreiche Raumsequenzen.

Türen von Schörghuber trennen die Räume und schützen

des Nachts vor Diebstahl sowie im Brandfall. Während

des laufenden Betriebs nehmen sich die teilweise raumho-

hen Nischentüren jedoch optisch angenehm zurück. Über

51 Räume verfügt das Museum nun. Die Ausstellung zeigt

Kunstwerke aus einem breiten Spektrum vom Mittelalter bis

zur Moderne. Rund 3000 Exponate fasst die Sammlung. Da

sie sich nicht nur auf regionale Stücke beschränkt, wurde im

Zuge der Neukonzipierung auch der Name des Museums in

„Museum für Kunst und Kultur“ geändert.

LWL-MUSEUM FÜR

KUNST UND KULTUR IN MÜNSTER