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Jahrhunderts dar. Seither bestimmen helle, freundliche und
moderne Hotels das Bild. Vermutlich hatte man nun reali-
siert, dass der Gast erst einmal in das Hotel gelockt werden
muss, bevor man hinter ihm her putzen darf. Insofern landet
die Sicherheit vor mutmaßlichen Vandalen nur noch auf
Platz zwei auf der Prioritätenliste – direkt nach dem Ziel, die
Betten des Hotels mit Gästen zu füllen. Besonders bemer-
kenswert in diesem Zusammenhang ist auch die Tatsache,
dass das Marriott als amerikanischste aller Hotelketten gera-
de erst den Pionier der Designhotels wiederentdeckt hat und
mit Ian Schrager nun die neue Marke „Edition“ aufbaut.
Abgrenzung durch Individualität
Bei zunehmender Sättigung des Marktes bestimmt heute
ein weiterer Aspekt die Konzepte der Hotels: das Marketing.
Die wichtigste Aufgabe ist dabei, ein individuelles Profil her-
auszuarbeiten, das Orientierung bietet, Abgrenzung schafft
und klar nach außen kommuniziert werden kann. Das führt
dazu, dass Hotels zurzeit experimentierfreudig wie nie sind.
Mutig wird überall gestalterisches Neuland betreten. Dabei
geht man teilweise bis ins Extreme. Eines dieser neuen
Konzepte ist unter dem Begriff „Themenhotel“ zusammen-
gefasst. Allerdings kann man beobachten, dass sich trotz
der Spezialisierung auch hier das Publikum mischt: Vor über
Hotels
Über Eine (neue) bauaufgabe
Die Betreiber der Kette „Motel One“ waren die Ersten, die im Budget­
segment auf ansprechendes Design setzten. Zwar steht natürlich auch
hier der Gedanke von maximaler Funktionalität, günstiger Herstellung und
minimalem Pflegeaufwand im Mittelpunkt der Überlegung – doch spielen
hier verschiedene Designelemente für den Wiedererkennungswert sowie
Ausstellungsgegenstände mit regionalen Bezügen eine ebenso wichtige
Rolle wie im Motel One Berlin Hauptbahnhof. (links.)
Lumisol setzt in der Lobby des Hamburger „Hotel Henri“ auf Wohn­
zimmeratmosphäre. Möbel und Einbauten sind nicht nur hier von den
1950er-Jahren inspiriert. Auch die Zimmer erinnern an die Zeit des
Wirtschaftswunders. Originale Accessoires dieses Jahrzehnts sorgen
zudem für Authentizität. (rechts.)
Foto: Motel One (links), Stefan Malzkorn / Hotel Henri (rechts)
zehn Jahren gestalteten wir den Robinson Club Fleesensee,
der zunächst als Urlaubshotel konzipiert wurde, inzwischen
aber auch für Incentive-Reisen und Konferenzen ein belieb-
tes Ziel ist. Ebenso verhält es sich mit dem von uns kreierten
Tierpark-Themenhotel, „Lindner Park-Hotel Hagenbeck“,
in dem überwiegend Familien mit Kindern erwartet wur-
den und nun unterhalb der Woche die Businessgäste den
größten Teil der Gäste ausmachen. Selbst so märchenhafte
Inszenierungen wie die Hotels im Europapark Rust sprechen
nicht nur Gäste des Vergnügungsparks an, sondern auch
Firmen, die das Besondere suchen.
Impulse aus dem Budgetsegment
Design als Mittel zur Differenzierung ist nicht nur den
Luxushäusern vorbehalten. Diese Entwicklung lässt
sich auch im Budgetsegment beobachten: Zielte Accor
mit seiner Marke Ibis bis vor Kurzem noch auf maxima-
le Funktionalität, günstige Herstellung und minimalen
Pflegeaufwand, kann man heute in Berlin die neue Ibis-
Generation als veritables Budget-Design-Hotel genießen.
Erfunden und etabliert hat dieses Segment jedoch eine
andere Marke: Die überaus erfolgreiche Kette Motel One
vom ehemaligen Accor-Manager Dieter Müller setzt seit
2000 auf dieses Konzept.
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