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PORTAL
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Spreewald Thermenhotel
Unglaublich vielfältig:
Automatik-Schiebetür-Systeme
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perfekte Kombination aus Transparenz und Funktion
für eine helle, offene Gestaltung
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NEU: Kombinationslösungen für Flucht- und Rettungs-
wege mit Feuerschutz- oder Sicherheitsanforderung
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Komplettprogramm: Barrierefreiheit, T30 Brand- / Rauch-
schutz, Fluchtweg, Personenschutz und Wärmedämmung
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D
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T30
RC 2
Welches ist die innovativste Kulturveranstaltung Bilbaos?
Im Gegensatz zu den „klassisch schönen” Städten wie San
Sebastian und Pamplona liegt der Reiz Bilbaos eher in seiner
Wildheit und seiner besonderen Geschichte. Ein manchmal
sympathischer, aber auch komplett überzogener Stolz auf
seine Heimat schlägt hier so manche Kapriole, bringt aber
auch innovative Events hervor. Für mich äußert sich das
zum Beispiel in der Festwoche Aste Nagusia. Dann wird von
verschiedenen Festgemeinschaften (Comparsas) eine ganze
Stadt aus zahlreichen temporären Ständen (txosnas) aufge-
baut und auf eine liebenswürdig anarchische Weise gefeiert.
Im klassischen Sinne zu nennen sind das Kurzfilmfestival oder
das Festival für Theater und zeitgenössischen Tanz (BAD).
In welcher Weise inspiriert die Stadt Ihre Arbeit?
Als Architekt, der sich neben seinen Projekten auch der
Vermittlung von Architektur über professionell geführte
Touren widmet, inspiriert mich die Entwicklung der Stadt
aus seiner industriell geprägten Geschichte immer wieder –
Kreativität, Durchsetzungskraft und eine starke Vision ermög-
lichten die Belebung einer ganzen Region auf beeindrucken-
de Weise. Das geht nur, wenn Politiker unterschiedlichster
Ebenen am gleichen Strang ziehen und ihre „Manpower”
für das gleiche Ziel einsetzen. Das Zusammenspiel
der Entscheidungsträger und das Zurückstellen der
Einzelinteressen im Dienste des gemeinsamen Ziels sind mir
derart erfolgreich nirgendwo sonst auf der Welt bekannt.
Ein Baustein ist die Architektur – mit dem vermarktbaren
Guggenheimmuseum.
Wie wird sich Bilbao in Zukunft entwickeln?
Die Innenstadt Bilbaos wird entlang des Flusses auf rund 10
Kilometer Länge durch Fahrradwege und grüne Flaniermeilen
mit dem Meer verbunden sein. Bis dahin werden aller-
dings noch einige Jahre vergehen – die Immobilien- und
Finanzkrise hat die Pläne leider etwas ausgebremst. Auf den
ehemaligen Industriearealen entlang des Flusses werden
neue Wohn- und Arbeitswelten entstehen. Ich hoffe, dass
man aus Fehlern lernt und die noch nicht zerstörten und
abgeräumten Industriezeugnisse bewahrt und sie sinnvoll für
das neue Stadtbild nutzt. Für die entstehenden Neubauten
wünsche ich mir einen stärkeren Einfluss von kompetenten
Architekten und weniger Einfluss von rein profitorientierten
Interessen.
Foto: GA BILBAO
Architekt: Bernd Gunnar Nitsch
wurde 1973 in Erlangen geboren. Er studierte zunächst an der Universität
Kaiserslautern Architektur, wechselte dann aber an die Technische
Hochschule Karlsruhe. Während des Studiums zog es ihn nach Spanien:
an die Escuela tecnica superior de arquitectura und die Escuela de Bellas
Artes in Sevilla. Als freier Mitarbeiter verschiedener Büros fasste er spä-
ter Fuß in Bilbao. Seit 2006 bietet Bernd Gunnar Nitsch dort neben seiner
regulären Tätigkeit geführte Architektouren an. Er ist Mitglied im Netzwerk
guiding-architects.
www.ga-bilbao.com