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HOCHHAUSSANIERUNG IN FREIBURG Neben vielen Geschosswohnungsbauten in Block- und Zeilenbauweise aus den 1960er- und 1970er-Jahren stehen jetzt auch die Wohnhochhäuser jener Tage im Fokus der Sa- nierungswilligen. In Freiburg/Breisgau baute das Architekturbüro Roland Rombach aus dem benachbarten Kirchzarten einen 16-geschossigen Wohnturm zu einem Passivhaus um. Die 139 Mietparteien profitieren jetzt von einer hohen Wohnqualität. Vor der Sanierung bot das Hochhaus im Sanierungsquar- vertikalen Leitungsschächte. Die neuorganisierten Grund- tier Weingarten-West die Tristesse des standardisierten risse hatten zur Folge, dass Fensterzonen verlagert wer- Wohnungsbaus aus den frühen 1970er-Jahren mit seinen den mussten, ganze Fassadenzonen geöffnet oder ge- monotonen und verblichenen Fassaden, den wenig einla- schlossen wurden. Vor diesem Hintergrund war es ein denden Eingängen sowie heruntergekommenen Treppen- konsequenter Schritt zur bundesweit ersten Modernisie- häusern und Liften. Die Mieter klagten über unzeitgemäße rung eines Hochhauses auf Passivhausniveau. Als Pilot- Wohnungsausstattungen und die wenig attraktiven, tief projekt standen sogar öffentliche Gelder zur Verfügung. eingezogenen Loggien, die kaum jemand zum Draußen- Selbst das ortsansässige Fraunhofer-Institut für Solare sitzen nutzte. Neben den ästhetischen Mängeln war es vor Energiesysteme ISE zeigte Interesse und nutzte die Ge- allem die haustechnische Ausstattung, die schon lange legenheit, das Projekt sozusagen vom Schreibtisch aus zu nicht mehr den heutigen Sicherheitsstandards entsprach. begleiten. Zum Passivhaus-Konzept gehören die Fassa- Der beauftragte Architekt Roland Rombach betrachtete denerneuerung, die Dachdämmung und dreifach verglaste die Situation unter dem Aspekt einer zeitgemäßen Wohn- Fenster, ebenso wie die gedämmte Kellerdecke, die Luft- und Immobilienwertsteigerung. Sein umfassendes Sanie- dichtigkeit der Gebäudehülle, das Eliminieren von Wärme- rungskonzept beinhaltete die Verkleinerung und Neuor- brücken, eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ganisation der nicht mehr marktgerechten, viel zu großen sowie eine neue Niedertemperatur-Heizung mit einer Vor- Zwei- und Dreizimmerwohnungen. Dazu gehörte auch, die lauftemperatur von 50 Grad, die an das Fernwärmenetz an- Fläche der viel Licht schluckenden Loggien den Wohnun- geschlossen ist. Der Energieverbrauch der Heizung hat gen zuzuschlagen und dafür Balkone vor die Fassade zu sich um 78 Prozent vermindert. Nach monatelangem Um- setzen, die über sehr viel angenehmere Aufenthaltsquali- bau präsentiert sich das Gebäude heute wie ein Neubau. täten verfügen. Mit der dadurch gewonnenen Wohnfläche Die verschiedenen Grüntöne der Balkonbrüstungen in konnte die Wohnungsanzahl von ehemals 90 auf 139 Miet- Kombination mit der weißen Putzfassade sehen frisch aus. einheiten gesteigert werden, was die Fremdfinanzierung Das neue, barrierefreie Eingangsportal wirkt einladend, des 13 Millionen Euro teuren Umbaus erheblich erleichter- ebenso wie die stirnseitig belichteten Erschließungsflure. te. Der bauliche Aufwand war entsprechend hoch. Das Flur- und Treppenhaus-Brandschutzabschlüsse sorgen für Gebäude wurde bis auf die tragenden Wände zurückge- die Sicherheit der Bewohner. Mit seinem gut durchdach- baut. Alte Türöffnungen mussten zubetoniert, neue in die ten und sorgfältig geplanten Umbau bietet das Wohnhaus Stahlbetonwände gesägt werden. Das Gleiche galt für die an der Buggingerstraße so manchem Neubau die Stirn. 26


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