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Neulich in ... Rotterdam
Rotterdam ist – wen wundert es –
geprägt durch seinen Hafen. Er ist der
größte in Europa und bringt viel inter-
nationales Flair in die Stadt. Besonders
zu spüren ist dies vor allem in den
Stadtteilen nahe dem Wasser, in den
(ehemaligen) Arbeitervierteln. Einer
davon hat es uns besonders ange-
tan: der Stadtteil Katendrecht. Lange
Zeit war die Halbinsel ein typisches
Seemannsviertel mit einem lebendigen
Nachtleben, das sämtlichen Klischees
gerecht wurde. Mit dem Abwandern
des Industriehafens Richtung Küste
verkam das Viertel zusehends – übrig
blieb die große asiatische Kommune
Rotterdams, die hier ihr Zuhause hat.
Seit einiger Zeit profitiert Katendrecht
vom Stadterneuerungsprogramm
der benachbarten Halbinsel Kop van
Zuid, auf der renommierte Architekten
imposante Hochhäuser realisieren.
Von dort führt die Rijnhavenbrug – im
Volksmund aufgrund der Geschichte
des Viertels „Hurenläufer“ genannt
– nach Katendrecht und bindet das
Viertel nun besser an Rotterdams
Zentrum an. Dadurch bietet sich auch
uns von Group A die Möglichkeit,
nach dem Feierabend von unserem
am anderen Maasufer gelegenen
Büro relativ schnell auf einen Drink
herüberzukommen und hier den Abend
ausklingen zu lassen. Dann treffen wir
uns am liebsten am Deliplein. Viele
kleine Läden und Bars haben hier in
den letzten Jahren eröffnet und zie-
hen junge Kreative an. Trotzdem hat
sich das Viertel seinen rauen Charme
bewahrt. Ein Grund dafür ist sicherlich,
dass die alteingesessenen Bewohner
selbst das Viertel mitgestalten. Der
Deliplein ist typisch für die Stadt, die
wir lieben.
Foto: Frans Schouwenburg / flickr
Foto: Gerard Stolk / flickr
Maarten van Bremen
Folkert van Hagen
Adam Visser
gründeten 1996 das Architekturbüro
GROUP A in Rotterdam. Ihr Büro ist in
einem alten, backsteinernen Großhandels-
gebäude für Stahlwaren aus den 1920er-
Jahren untergebracht. Vom dreißig Meter
hohen Turm bietet sich ein weitschweifen-
der Blick über den Hafen Rotterdams bis
hin zum Stadtteil Katendrecht. Eines der
aktuellsten Projekte beschäftigt sich auch
mit einer Revitalisierung – allerdings in
Amsterdam. Dort bauten Sie die Schmiede
der ehemaligen Werft NDSM zu einem
Hotel sowie zu Büros für Greenpeace und
Pernod Ricard um.
Foto: Erik Bakker